Maybrit Illner und Anne Will verzichten vorerst auf Studio-Publikum

Auch nach Rückkehr aus der Sommerpause wird das ZDF-Format „maybrit illner“ vorerst als politischer Stuhlkreis veranstaltet. Wie ein Sender-Sprecher gegenüber Clap bestätigt, werde es „bis auf Weiteres keine Publikumsbeteiligung geben“. Ebenso soll „Anne Will“ 
(ARD) „erst einmal“ weiter ohne Studio-Publikum produziert werden.

Derzeit läuft auf dem Sendeplatz von „maybrit illner“ donnerstags gegen 22.15 Uhr das Format „Für & Wider – Die ZDF-Wahlduelle“. Jede der insgesamt fünf Ausgaben widmet sich seit dem 22. Juli wöchentlich aktuellen Wahlkampfthemen, moderiert von den Duos Dunja Hayali und Andreas Wunn sowie Shakuntala Banerjee und Daniel Pontzen. Am 26. August wird dann wieder Maybrit Illner mit ihrem gleichnamigen Polit-Talk übernehmen. Gemeinsam mit ihren Gästen muss sie auch weiterhin ohne Studio-Publikum auskommen.

Gründe für diese Entscheidung nannte ein ZDF-Sprecher nicht. Vielleicht zieht der Sender damit jedoch positive Lehren aus dem Talk-Format von Markus Lanz. Auch Lanz hatte seit Beginn der Corona-Pandemie auf eine Publikumsbeteiligung verzichten müssen – und nun offenbar Gefallen an der neuen Situation gefunden. Anfang Juni hatte der 52-Jährige im Interview mit dem Fachmagazin „journalist“ betont, die Stille im Studio habe „die Sendung intensiver gemacht“. Ginge es nach ihm, bliebe das Publikum dauerhaft weg.

Mit der Fortführung seiner populärsten Talk-Formate ohne Zuschauerpräsenz setzt das ZDF einen Kontrapunkt zur ARD. Wie deren Sprecher auf Anfrage bestätigt, soll „hart aber fair“ nach der Sommerpause am am 23. August immerhin 20 Personen ins Studio lassen – bei maximal 84 verfügbaren Plätzen. Bei „maischberger. die woche“ – seit dem 4. August wieder on air – sind „zunächst 18 Zuschauerinnen und Zuschauer bei einer maximalen Auslastungsmöglichkeit von 60 im Studio möglich“, ergänzt der ARD-Sprecher.

Dagegen werde „Anne Will“ ab dem 29. August „erst einmal weiter ohne Studiopublikum produziert. Ob, wann und unter welchen Bedingungen das geändert wird, entscheiden die Produktionsfirma und der redaktionell verantwortliche Sender nach Einschätzung der aktuellen Lage“.

Text: Bijan Peymani

Fotos: Sender