Sky: Kommunikation über Umwege

Erstmals hat sich Dana Strong, Group CEO bei Sky seit Januar 2021, auf einer Keynote der Royal Television Society (RTS) Cambridge Convention zur Zukunft von Sky Deutschland geäußert, der „Hollywood Reporter“ schrieb mit. Die Aussagen haben viel Beachtung gefunden, auch weil mit dem neuen CEO Barny Mills nun womöglich andere Zeiten bei dem Pay-TV-Anbieter anbrechen könnten. Bereits ist zu beobachten, dass es wieder strategische Weichenstellungen gibt, wo ansonsten jahrelang Stillstand herrschte. Und auch sonst zeigt sich das Unternehmen bei der Pressearbeit zumindest wieder etwas offener. 

Dennoch bleiben viele Fragen offen:

– Warum wählte Strong kommunikativ den umständlichen kommunikativen Weg bei einer Konferenz über Sky Deutschland zu sprechen? Großes Interesse der deutschen Presse sollte vorhanden sein. 

– Warum spricht Comcast – rund fünf Jahre nach der Übernahme – erst jetzt bei Sky Deutschland von „viel Potenzial“?

– Wie kommentiert Strong die lange anhaltenden Gerüchte um einen möglichen Comcast-Verkauf von Sky Deutschland?

– Warum wurde auch die fiktionale Eigenproduktion „Babylon Berlin“ eingestellt? Dafür bekam Sky Deutschland großen Respekt von der deutschen und internationalen Film-Szene.

– Wie will sich Sky Deutschland aufstellen, wenn die Bundesligarechte im nächsten Jahr verloren gehen sollten?

– Welche Erwartungen gibt es konkret zum derzeit schwächelnden deutschen Medienmarkt?

Diese Dinge werden die Journalisten von „The Hollywood Reporter“ sicherlich nicht vergessen haben, mitzunotieren. Dazu hat Strong wahrscheinlich einfach nichts gesagt. Hierzulande aber warten seit langer Zeit viele Journalisten auf Antworten hinsichtlich Sky Deutschland. Die Möglichkeit auf großen Bühnen Keynotes zu halten, gibt es auch hierzulande. Vielleicht taucht Dana Strong ja mal bei einer solchen Veranstaltung demnächst auf. (dh)

Foto: Sky