Der Terminator und der TOMinator

I‘ll be back! Einer der berühmtesten Sätze Hollywoods geht zur Zeit auch vielen Journalisten durch den Kopf, wenn ihre Stelle gestrichen oder ihre Magazine verkauft werden. Dass es Karrieren nach der klassischen Medienkarriere gibt, zeigt gerade der ehemalige Chefredakteur der „GQ“ Tom Junkersdorf. Und er hat ein neues Vorzeigeprojekt. Er vermarktet jetzt einen der berühmtesten Menschen der Welt – Arnold Schwarzenegger. 

Nach seinem Abschied bei Condé Nast gründete er vor drei Jahren die Agentur OFF-SCRIPT. Ziel: „Brokerage for High Profile Personalities and Love Brands“, wie es Junkersdorf gleich amerikanisierte. Erste Arbeitsnachweise gab es schon im letzten Jahr: Er fädelte für NBA-Basketballsuperstar Giannis Antetokounmpo eine Partnerschaft mit der Luxusuhrenmarke Breitling ein, die den ganzen Times Square in New York ausleuchtete. 

Jetzt zieht es Junkersdorf nach Hollywood. Er vermarktet dort nun tatsächlich Arnold Schwarzenegger. Der Terminator und der TOMinator sozusagen (in Anlehnung an seinen Podcast). Das könnte tatsächlich genau passen. Die beiden haben sich spätestens beim „GQ“-Award 2017 genauer kennengelernt, wo Schwarzenegger einen Preis als „Legend of the Century“ entgegen nahm. Hier zu sehen mit seinem Sohn Patrick.

 

„Es ist eine große Ehre, mit dem bekanntesten Menschen des Planeten arbeiten zu dürfen“, sagt Junkersdorf auf Clap-Anfrage: „Wir alle reden viel von Haltung, Arnold lebt sie vor wie kein anderer. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so sehr motivieren und andere empowern kann wie Arnold. ‚Giving back‘, wie er immer sagt: etwas zurückgeben vom eigenen Erfolg, das ist ihm wirklich wichtig.“

Als sein neuer Broker bekommt Tom schon mal eine Extraportion Arnold-Power ab. Schwarzenegger hat ihn ins legendäre „Gold‘s Gym“ in Venice eingeladen (wie im Foto oben zu sehen), Mekka der Fitness-Szene, weltberühmt durch seinen Film „Pumping Iron“. Beinpresse, Brustpresse, Butterfly. Workout mit Arnold: Als er fragt, wie viel Gewicht er denn auflege, lernt Junkersdorf seine erste Lektion. „We are not in the business of counting, Tom, we are in the business of doing“. Also einfach mal machen!

Als er an der Triceps-Extension-Machine nicht richtig durchdrückt, korrigiert ihn Arnold sofort: „Stay true to yourself!  Sei ehrlich zu dir selbst – nicht nur hier, sondern im Leben und im Business.“ Und immer wieder: „Always shoot for the stars. Don‘t shoot for anything medium or small“. Jetzt hat Junkersdorf den größten Star. Er sagt: “Ein Arnold bekommt 300 Anfragen pro Tag aus der ganzen Welt. Das Schöne bei ihm ist: Er muss niemandem mehr etwas beweisen. Ihm geht es nur noch um „Legacy“.

Am Kampagnen-Set mit „Arnie“.

So motiviert Arnold Schwarzenegger jetzt Millionen Menschen, selbst anzupacken: „You got this“ (Du packst das). Er ist in einer globalen Kampagne für Parkside in über 30 Ländern zu sehen, um die es in der neuen Kooperation eigentlich geht. Die Werkzeugmarke gehört zur Firmengruppe von Dieter Schwarz, laut neuer Forbes-Liste mit rund 39.5 Milliarden Euro Deutschlands reichster Unternehmer. Eine Werbung aufwendig wie ein Hollywood-Blockbuster. Als Regisseur am Set in Los Angeles: der zweifach Oscar-nominierte Bryan Buckley, laut New York Times der „King of Super Bowl“. Er hat über 70 Super Bowl Commercials gedreht, mehr als jeder andere.

Warum Schwarzenegger für die Kampagne zugesagt hat? „Es ist Teil seiner eigenen Geschichte, echtes Hollywood eben“, sagt Junkersdorf. Als Arnold 1968 nach Amerika ausgewandert ist, hatte er nur ein paar Hundert Dollar in der Tasche. Das Geld für das viele Bodybuilding-Training und sein Studium verdiente er sich auf dem Bau. Er mauerte Schornsteine, Hauswände, Terrassen und alles, was damals nach einem Erdbeben in Kalifornien eingestürzt war, wieder auf und gründete seine eigene Handwerksfirma, um sich seine großen Träume überhaupt leisten zu können. Der Beginn einer einzigartigen Karriere. 

So oder so ähnlich könnte die fertige Kampagne dann aussehen.

Fotos: Tom Junkersdorf