Das war dem „Spiegel“ sogar eine Meldung wert: „Die Zeitschrift „Playboy“ wird in den USA nicht mehr regelmäßig als Print-Magazin erscheinen. Die aktuelle Ausgabe ist nach 66 Jahren die letzte“, schrieben die Hamburger Anfang 2020. Womit sie nicht ganz richtig liegen sollten. Denn es wird nicht das letzte US-Heft gewesen sein. Ziemlich überraschend gaben die Eigentümer des Hefts nämlich vor einigen Tagen die Rückkehr des gedruckten Magazins mit einer Jahresausgabe bekannt. Sie soll im Februar 2025 erscheinen.
Das neue Heft soll keine Verlegenheitsausgabe sein, sie soll alles enthalten, was die Publikation früher ausgemacht hat: große Fotostrecken, investigative Reportagen, lange Interviews. Auch ein Playmate des Jahres 2024 soll wieder auserkort werden. Ein redaktionell aufwändiges Heft ist also das Ziel. Deswegen gibt es mit Mark Healy auch einen Chefredakteur für die Printausgabe, er hatte hatte zuvor leitende Positionen bei „GQ“ und dem „Rolling Stone“. Die kommende Printausgabe wird er im Februar 2025 bei einer Auftaktveranstaltung des Big Game Weekends in New Orleans feiern.
Der deutsche „Playboy“-Chefredakteur Florian Boitin kann also nach der Kehrtwende wieder stärker auf die Amerikaner setzen. Für ihn ist das eine gute Nachricht. Warum? In der Vergangenheit, vor allem als die Bauer Media Group noch die Lizenz besaß, wurden etliche Inhalte aus der US-Ausgabe übernommen. Beispielsweise wurden etliche der großen Playboy-Interviews, etwa mit Paul Newman, nicht speziell für den deutschen Markt produziert, sondern für die deutsche Ausgabe übersetzt. Und Pamela Anderson hätte hierzulande wohl kaum eine so große Bekanntheit bekommen, wenn sie nicht so oft im deutschen Playboy erschienen wäre. (dh)
Foto: Playboy Group