Die „tz“ spart bei den Stummen Verkäufern

„Das Ende der Klaukästen“. Diese Story gehörte im vergangenen Jahr zu den populärsten in unserem Online-Dienst. Spiegel Online und Süddeutsche Zeitung berichteten kurze Zeit später über das mögliche Ende der Stummen Verkäufer. Doch seither ist nicht mehr viel passiert. Zumindest in München gab es die Verkaufskästen unverändert für die Abendzeitung und die „tz“.

Bis zur vergangenen Woche. Da hielt ein LKW, wie auf unserem Foto zu sehen an der Tram-Haltestelle Ottostraße in Münchens City. Zwei Männer sprangen aus dem Wagen und luden die tz-Verkäufer inklusive der beschwerenden Pflastersteine in den Anhänger. Allein zurück blieben die ‚Nacht-Schwestern‘, also die AZ-Verkaufskästen. Mit der „tz“-Überschrift „Scholz feuert Lindner“ ging also am 7.November 2024 also nicht nur die Regierung in die Brüche, dies war möglicherweise auch die letzte ausgelegte „tz“ in der Ottostrasse.

Clap fragte bei der Ippen Gruppe, was wirklich Sache ist. „Die Dimension ist tatsächlich nicht der Rede wert“, schreibt uns auf Nachfrage ein Manager des Verlags. „Die ‚tz‘ schafft die Stummen Verkäufer nicht ab.“ Innerhalb von zwei Fahrtouren wurde angeblich eine größere Austausch-Aktion bei den Stummen Verkäufern gemacht. Allerdings – bei dieser Tour wurden auch einige Standplätze aufgelöst oder umgezogen. „Das wurde in dem Bereich notwendig“, so der Ippen-Manager weiter. Generell gebe es keine Bestrebungen, größere Zahlen an Kästen abzuziehen. Gespart wird also an der Stelle schon, doch das endgültige Ende der Klaukästen scheint nach auch nach dieser Aktion nicht gekommen zu sein. (dh)

Fotos: Clap