Im Bieterverfahren um zahlreiche G+J-Titel sagte in dieser Woche Bertelsmann-Chef Thomas Rabe der dpa, er sei „zuversichtlich, dass wir den Verkaufsprozess im Wesentlichen bis zum Sommer abschließen“. Doch wer gehört den nun zum Favoritenkreis für das Bieterverfahren? Clap hat fünf Top-Kandidaten.
Landwirtschaftverlag: Relativ sicher scheint, dass die Münsteraner nach dem angekündigten Ausstieg von Bertelsmann die Deutsche Medien-Manufaktur ganz übernehmen werden. Bereits vor rund einem Monat stellte das der Geschäftsführer Ludger Schulze Pals bei LinkedIn klar. „Manchmal ist es schade, wenn ein verlässlicher Partner ein erfolgreiches Joint Venture verlässt. Die Deutsche Medien-Manufaktur wird trotzdem weiter erfolgreich sein. Daran haben wir nicht den geringsten Zweifel“, so seine Aussage. Es wäre eine große Überraschung, wenn das Dickschiff „Landlust“ in andere Hände käme.
Klambt Verlag: Angeblich zeigen die Magazinmacher, die auch vielseitig in Hamburg operieren, Interesse beim Marktgeschehen am Baumwall. Ins Portfolio passen würde jedenfalls insbesondere der ein oder andere Frauentitel. In der jüngeren und auch länger zurückliegenden Vergangenheit gab es immer wieder unternehmerische Schnittmengen, Kooperationen, Käufe und Verkäufe zwischen Klambt und Gruner + Jahr.
Jahreszeiten Verlag: Offenes Interesse bekundet hat auch die Geschäftsführerin des Hamburger Medienunternehmens. Im kommenden Clap-Print-Magazin erklärt Susan Molzow noch etwas ausführlicher, warum ein Interesse besteht. Es müsse aber ein Titel aus dem Premium- oder Luxussegement sein, sagt die frühere G+J-Managerin. Sonst kommt es für sie nicht in Frage.
Bauer Media Group: Bislang noch nicht so stark auf dem Schirm hat man hinsichtlich Gruner+Jahr-Titel bislang den früheren G+J-Nachbarn. Eventuell ein Fehler. Vor kurzem meldete Clap, dass Bauer „im regelmäßigen Austausch über Zukunftsoptionen“ mit RTL Deutschland ist. Eine Option könnte laut unseren Recherchen eventuell ein Vermarktungsbündnis mit der AdAlliance sein. Bekommt Bauer im Gegenzug auch die ein oder andere zum Verkauf stehende Zeitschrift? Das wäre zumindest nicht unlogisch.
Star Trooper: Eventuell eher Außenseiterchancen hat das Schweizer Medienunternehmen. Per Pressemitteilung nebst Foto verschickte die AG schon vor einigen Wochen den Wunsch, G+J-Zeitschriftentitel zu übernehmen. Wenn der Preis stimmt, ist sicher auch das möglich.
Bis zu einer Bekanntgabe für einen Zuschlag kann es nun noch ein Weilchen dauern. Wie bekanntgegeben, könnte der ganze Prozess sich noch bis zum Sommer hinziehen. Gut möglich aber, dass es doch etwas schneller läuft, als bislang gedacht. Das wäre für alle Beteiligten sicher gar nicht so schlecht. (dh)
Foto: Pauli Pirat/Wikipedia