G+J: Wieviel bleibt vom Standort Hamburg übrig?

Nach dem Zusammengehen des TV-Senders RTL mit Gruner+Jahr stehen laut „Süddeutscher Zeitung“ nun viele, wenn nicht sogar die meisten Zeitschriften des Hamburger Traditionsverlags zum Verkauf. Es gebe derzeit bereits Verhandlungen mit interessierten Verlagen zum Kauf von Magazinen wie „Brigitte“, „Beef“ oder „Schöner Wohnen“. Auch nicht mehr als unantastbar gilt nach den neuen Erkenntnissen nun auch die „Geo“-Familie. Aber auch die People-Zeitschrift „Gala“ gehört dazu, diese galt eigentlich schon als ganz gut in das RTL-Programm integriert. Zu den möglichen Interessenten soll insbesondere Klambt aber auch die Deutsche Medienmanufaktur gehören.

Auch Clap erhielt, wie die „Süddeutsche Zeitung“, bereits vor einiger Zeit die Auskunft vom Medienunternehmen, dass die „Analyse des Titelportfolios“ derzeit laufen würde und Ergebnisse erst „für das erste Quartal 2023 geplant“ seien. Von diesem Ergebnis hängt nun sicherlich ab, wieviele G+J-Mitarbeiter letztlich einen RTL-Vertrag bekommen werden. Denn auch darum geht es derzeit im Hintergrund, wie unsere Redaktion erfahren hat. Alles in allem könnten sich die personellen und stukturellen Veränderungen aber noch bis Ende 2024 hinziehen. Denn erst dann ist, wie bekannt, der Auszug vom Baumwall geplant. Der Mietvertrag läuft dann aus.

Anfang 2021 bemerkte Clap, dass der geplante G+J-Neubau am Lohsepark wohl so nicht klappen wird. Zwei Jahre später sieht das Ganze nun nach einer Vollbremsung in der Rückschau aus. Denn dieser Neubau wäre ja nun so oder so viel zu groß gewesen. Der Standort Hamburg soll weiterhin erhalten bleiben, versicherte Bertelsmann. Es fragt sich nur, in welcher Größenordnung dies der Fall sein wird, wenn so wenig erhalten bleiben soll.