Wende bei Condé Nast? „GQ“ erscheint sechs Mal im Jahr

Überraschende Kursänderung bei Condé Nast Deutschland: Erst im vergangenen Jahr wurde die Erscheinungsweise von „GQ“ auf vierteljährlich umgestellt. Da das Männermagazin damit seinem Namen alle Ehre gemacht hatte, war zu erwarten, dass dies erstmal so Bestand haben wird. Doch das ist nicht der Fall. In diesem Jahr wird das Heft aus München wieder sechs Mal an den Kiosk kommen, zuvor erschien es zehn Mal im Jahr. Die beiden „GQ-Style“-Sonderausgaben fallen aber dafür weg.

Damit ist die wendungsreiche Story rund um den Münchner Titel um ein weiteres Kapital reicher. In der jüngeren Vergangenheit wurde etliche Male das Personal an den entscheidenden Stellen ausgetauscht. Jetzt scheint sich aber wieder Aufbruchsstimmung breit zu machen. Der jetzige Chefredakteur Tobias Frericks, erst seit kurzem im Amt, hat im neuen Jahr an etlichen Stellschrauben gedreht und beispielsweise den Art-, und Fashion-Bereich weiter ausgebaut. Coverstar der ersten „GQ“-Ausgabe in 2022 ist Robert Pattinson (EVT: 1. März), der in allen internationalen „GQ“-Ausgaben mit zwei verschiedenen Covern erscheint. Aber es soll wohl auch einige neue eigenständige Formate für das Heft geben. 

Tobias Frericks ist seit Ende letzten Jahres neuer „GQ“-Chef.

Eventuell kann sich Condé Nast wieder sechs „GQ“-Ausgaben leisten, weil das vergangene Geschäftsjahr im gesamten Unternehmen gut verlaufen ist. Wie Condé Nast International bereits in der vergangenen Woche bekannt gab, hat es zum ersten Mal seit Jahren wieder einen Gewinn gegeben. Der Verlag, der in New York unter anderem „Vogue“, „Bon Appétit“ und den bekannten „New Yorker“ herausgibt, führt dies auf ein starkes Wachstum der digitalen Umsätze und Kosteneinsparungen durch die Umstrukturierung seiner weltweiten Aktivitäten zurück. Und die hatten es in sich – hunderte Mitarbeiter mussten gehen, Fotoproduktionen wurden zurückgefahren und die Länderfürsten wurden eingespart. Diese Maßnahmen scheinen sich also bereits bemerkbar zu machen, denn auch bei der kommenden Ausgabe der deutschen „Vogue“ wird es wohl einige positive Veränderungen geben. (dh)

 

Foto: GQ