Linnenbach gibt alle operativen Tätigkeiten ab

Das Gerücht machte schon letzte Woche die Runde. Nach Clap-Anfrage ist es nun offiziell: Der erfolgreiche Hörfunk-Unternehmer Erwin Linnenbach (unter anderem gründete er den ersten sächsischen Privatsender Radio PSR) wird sich aus allen seinen operativen Geschäften zurückziehen und sich auf seine Gesellschafterrollen konzentrieren. Das bestätigt uns ein Teutocast-Sprecher. Teutocast ist Linnenbachs bundesweit agierendes Medienunternehmen mit Sitz in Leipzig, das diverse bundesweit ausgestrahlte Radiosender verantwortet. Wir haben mit dem 61-Jährigen wegen seinem überraschenden Entschluss ein kurzes Interview geführt:

Sie gelten als erfolgreicher Seriengründer, vor allem im ostdeutschen Radiogeschäft. Insofern ist es etwas überraschend, dass Sie sich aus dem operativen Geschäft ab Anfang 2024 komplett zurückziehen wollen. Wie kam es zu Ihrer Entscheidung?

Linnebach: Für mich persönlich steht dieser Entschluss schon länger fest. Nach über 30 Jahren in der Radiobranche und einem erfolgreichen Ausflug ins Freizeitpark-Geschäft (gemeint ist Belantis – die Redaktion) ist für mich nun genau der richtige Zeitpunkt, das operative Zepter an die nächste Generation zu übergeben. Mit Boris Lochthofen, den ich bereits seit unserer gemeinsamen Zeit bei Regiocast kenne und schätze, habe ich für die Nachfolge meine absolute Wunschlösung gefunden. Boris ist nicht nur ein überragender Manager, sondern insbesondere auch ein Unternehmer mit einer klaren strategischen Vision. Genau so wichtig war es für mich aber, dass die von meinem Partner Jozsef Bugovics und mir zuletzt gestarteten Unternehmungen gut aufgestellt sind.

Warum ist denn jetzt der richtige Zeitpunkt für Ihren Abschied gekommen?

Linnenbach: Hierbei ist insbesondere das Tech- und Media Unternehmen Raudio.biz auf einem sehr guten Weg, das Medium Radio in punkto Vermarktung endlich auf das Level zu heben, das es aufgrund seiner Nutzung und Werbewirkung verdient hat. Boris wird den eingeschlagenen Weg gemeinsam mit den beiden weiteren Geschäftsführern Andreas Schilling und Florian Fritsche sowie dem gesamten Team konsequent fortsetzen.

Sie haben sich bereits Anfang des Jahres bei der Wolffberg Managment Communication GmbH aus der Geschäftsführung verabschiedet. Ist das eigentlich ein Abschied auf Raten? Oder ist denn an ganz anderer Stelle bei Ihnen noch eine operative Tätigkeit geplant?

Linnenbach: Nein. Ich werde zum Ende des Jahres alle meine operativen Geschäftsführungsaufgaben abgeben und mich auf meine Gesellschafterrollen fokussieren. Aber eines steht auch fest: Im Herzen bleibe ich Unternehmer – auch wenn ich nicht mehr operativ die Geschäfte leite.

Warum ist denn Boris Lochthofen Wunschkandidat für ihre Nachfolge bei Teutocast, Raudio.biz und der National German Radio GmbH?

Linnenbach: Boris hatte schon immer im besten Sinne ein Unternehmergen. Darüber hinaus besitzt er herausragende Managementqualitäten und ist weit über die Radiobranche als Mensch und Experte hochgeschätzt. Zu guter Letzt wird er – wie auch ich – davon getrieben, Märkte zu analysieren und nach vorne bringen zu wollen.

Foto: Teutocast

Interview: dh